Dorfgeschichte Kirch-Göns

Schriftliche Überlieferungen aus dem frühen und späteren Mittelalter über Kirch-Göns sind höchst selten. Leider verbrannten alle Akten mit Dokumenten aus ganz Oberhessen, und damit auch unseres Dorfes, bei alliierten Luftangriffen im 2. Weltkrieg auf das Darmstädter Staatsarchiv. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass die Wirren des 30jährigen Krieges auch an Kirch-Göns nicht spurlos vorübergegangen sind, denn seine Lage an einer zentralen Durchgangsstraße war Grund genug für durchziehende Heerscharen, in den Ort einzufallen.

Die Ortschronik vermeldet, dass Kirch-Göns im Jahre 1759 von französischen Truppen besetzt war. Dies geschah noch einmal gegen Ende des 18. Jahrhunderts, und der kommandierende General ließ damals etwa sechs Hektar Wald schlagen. Am 18. Juli 1915 wütete ein Großbrand im Ort, dem 51 Gebäude zum Opfer fiel. 1866, als Preußen gegen Österreich und seine Verbündeten Krieg führte, blieb unser Dorf trotz Einquartierung von Kriegshandlungen verschont. Aber als 1870/71 das Deutsche Kaiserreich Krieg führte gegen die Franzosen, wurden neun Männer zum Waffendienst herangezogen.

Das technische Zeitalter hielt Mitte des 19. Jahrhunderts auch in unserer Gegend Einzug. Erstes sichtbares Zeichen war der Bau der Main-Weser-Bahn um das Jahr 1845. Die neue Transporterrungenschaft Eisenbahn mit ihren feurigen Lokomotiven auf eisernen Schienen war den Kirch-Gönsern wohl nicht ganz geheuer, und die Bauern fürchteten auch um ihr gutes Acker- und Wiesenland. Und so kam es, dass die Eisenbahnstrecke nicht, wie ursprünglich geplant, direkt am Ort vorbeilief, sondern in gebührender Entfernung und in eher minderwertigem Gelände. So kamen die Pohl-Gönser leider um ihr eigene Haltestelle.

Das erste Schulhaus von Kirch-Göns entstand 1857 in der Hintergasse, aber schon 1892 wurde das Nachfolgegebäude, das heutige Bürgerhaus, eingeweiht. Erst im Jahre 1968 zogen spätere Schüler- und Lehrergenerationen wieder um, als die Mittelpunktschule „Oberer Hüttenberg“ am südlichen Rand von Kirch-Göns ihrer Bestimmung übergeben werden konnte.

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